30.06.2021

Artifical Intelligence – übernehmen jetzt Maschinen?

Interessen

Der Megatrend Artificial Intelligence (AI) macht vielen Menschen Angst. Bilder von Maschinen, die die Welt übernehmen geistern in den Köpfen herum. Dabei wird heute schon vielerorts AI eingesetzt, ohne dass wir es realisieren.

Artificial Intelligence (AI) oder künstliche Intelligenz (KI) auf Deutsch ist ein Teilgebiet der Informatik. Es befasst sich damit, Aspekte von menschlichem Denken und Handeln mithilfe von Computern nachzubilden. Dabei sollen die Maschinen selber lernen und somit Prozesse optimieren, wie es auch der Mensch mit seiner (natürlichen) Intelligenz tun würde.

Roboter übernehmen die Macht

Hollywood liebt das Konzept der KI. Die Vorstellung, dass Roboter selber lernen und plötzlich intelligenter werden als der Mensch und gar die Macht übernehmen wollen, ist Stoff, aus dem Filme gemacht werden. In den meisten Fällen sind dabei die Maschinen nicht sonderlich sympathisch, sondern eher bedrohlich. Dabei ist das Genre der Sciene-Fiction-Filme, in denen die KI eine Rolle spielt, nicht etwa neu. Bereits 1968 hat der Supercomputer HAL in Stanley Kubricks Verfilmung Odysee im Weltraum ein Problem mit den Menschen. Sie sind einfach zu fehleranfällig und damit auf einer bemannten Mission zum Jupiter durchaus entbehrlich. In War Games aus dem Jahr 1983 löst der Supercomputer WOPR fast einen Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion aus – ein Krieg, der durch eine Partie Tic-Tac-Toe verhindert werden kann. Einer der bekanntesten Filme, in denen die KI die Menschheit zerstören möchte, ist wohl The Matrix. Was an diesen Filmen beruhigend – und ganz Hollywood-getreu – ist: Am Ende behält der Mensch stets die Oberhand. Hier finden Sie 15 Filme, die sich mit KI beschäftigen.

Was kann KI wirklich?

Doch was kann KI wirklich, und wo wird sie heute schon eingesetzt? KI ist ein Teilgebiet der Informatik, das jedoch andere Disziplinen zusammenbringt. So spielen Aspekte der Psychologie, der Linguistik, der Philosophie, der Mathematik, der Neurowissenschaft und der Kommunikationswissenschaft ebenfalls eine Rolle. Man unterscheidet zwischen starker KI und schwacher KI. Die starke KI ist das, was man in den diversen Filmen zu diesem Thema sieht: Roboter ahmen das menschliche Denken und Handeln nach und lernen selbstständig, immer besser zu werden. An der starken KI wird geforscht, sie ist aber heute wohl noch als Vision zu bezeichnen.

Die schwache KI wird bereits genutzt. Sie dient dazu, intelligente Software-Assistenten zu schaffen, Spracherkennungssysteme besser zu machen oder Gesichtserkennung auf Bildern zu ermöglichen. Algorithmen steuern die Anzeigen in unseren Social-Media-Accounts und führen dazu, dass wir genau diejenigen Produkte eingespielt bekommen, die uns interessieren könnten. Diese Anwendungen kennen die meisten. Manche machen das Leben leichter, andere werden als störend empfunden.

KI und die Schweiz

Der Umgang mit KI in der Schweiz ist auch für den Bundesrat ein Thema. Im Jahr 2018 hat er KI als zentrales Thema in die Strategie «Digitale Schweiz» aufgenommen und unter Federführung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Entwicklung SBFI eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die aus Mitgliedern verschiedener Departemente besteht. Diese Arbeitsgruppe hat 2020 Leitlinien für den Umgang mit KI (als Download auf der Webseite des Bundes) in der Bundesverwaltung erarbeitet. Darin heisst es unter anderem in Leitlinie 1: «Bei der Entwicklung und beim Einsatz von KI sollen die Würde und das Wohl des einzelnen Menschen sowie das Gemeinwohl an vorderster Stelle stehen.» Leitlinie 2 beschäftigt sich mit den Rahmenbedingungen für Entwicklung und Anwendung von KI, in Leitlinie 3 heisst es: «Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Erklärbarkeit sind Grundvoraussetzungen für vertrauenswürdige KI.» Weitere Leitlinien beschäftigen sich mit Aspekten der Verantwortlichkeit, der Sicherheit, der Gouvernanz oder der Einbindung aller relevanten Akteur*innen.

KI als Tröster – Kunst oder Realität?

Einen besonderen Stellenwert erhält die KI immer dort, wo es um die direkte Interaktion zwischen Mensch und Roboter geht. Aus Japan beispielsweise kommt Paro, ein Roboter, der zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird. Er sieht aus wie eine Robbe und reagiert auf Berührungen und Geräusche. Zudem hat er die Fähigkeit, Namen zu lernen. 2001 wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt, seit 2004 wird er verkauft. Inzwischen wird er auch in der Schweiz in verschiedenen Institutionen eingesetzt und soll dort einen beruhigen Einfluss auf Patient*innen haben. Aber auch Roboter, die Getränke bringen, mit den Menschen singen oder sie trainieren sind bereits Realität. Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW befasst sich zurzeit mit Chancen und Risiken sozialer Roboter für die Schweiz. In einem Artikel im Impact der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften sagt Professorin Maria Schubert, die ebenfalls an der Studie beteiligt ist: «Der Roboter gerät nicht in Stress, wenn er etwas zwanzig Mal erklären muss.» Das Personal gewinne Zeit, was angesichts knapper Ressourcen ein Vorteil sei. In Alterseinrichtungen könne Robotik für Abwechslung und Unterhaltung sorgen und so die Betreuungsmöglichkeiten erweitern.

Ein solcher Einsatz von KI kann durchaus sinnvoll sein. Von den Horrorszenarien in den Hollywood-Filmen, der Übernahme der Welt durch KI, sind wir also noch weit entfernt. Dennoch sind viele Fragen ungeklärt: Wer haftet, wenn wegen KI ein Fehler passiert? Welche Daten erfasst eine KI? Und wie weit darf man gehen? Ist es zulässig, dass ein Sozialroboter die Stimme eines Angehörigen erhält, damit er von einer demenzkranken Person besser angenommen wird? Mit der interaktiven Installation «Last Moment Hospital» regt der Designer und Ingenieur Dan K Chen zum Nachdenken an. Die «End of Life Care Machine» übernimmt die Aufgabe der Angehörigen in den letzten Stunden vor dem Tod, streichelt die sterbende Person im Bett und spricht mit ihr. Eine Situation, die hoffentlich eine Kunstinstallation bleiben wird.

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Autor: CH Media

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