14.04.2021

Wo Unternehmen und Talente sich «treffen»

Arbeitsleben

Lehre oder Kanti? Welcher Beruf oder welches Studium? FH oder Uni? Entscheidungshilfe bieten Berufsmessen und Karrieretage für Hochschulabsolvent*innen. Auch in Corona-Zeiten suchen Firmen Kontakt zu potenziellen Arbeitnehmer*innen – halt einfach virtuell.

Fangen wir unten auf der Karriereleiter an, wenn es erst einmal um die Berufswahl geht: Die Aargauische Berufsschau 2021 soll stattfinden, und zwar in Präsenz, vom 7. bis 12. September in Wettingen. Alle zwei Jahre bekommen Jugendliche, die vor der Berufswahl stehen, an der grössten Berufsmesse im Kanton einen Überblick über 160 Berufe. Rund 70 Aussteller – Berufsverbände, Bildungsinstitutionen etc. – präsentieren sich jeweils über 35'000 Besucherinnen und Besuchern. Man lasse sich durch Covid-19 nicht verunsichern, verfolge aber selbstverständlich laufend die Entwicklung der Pandemie, schreiben die Veranstalter*innen auf der Webseite. Wie es andere Kantone mit ihren Berufsmessen 2021 halten, fasst die Plattform yousty.ch in einer Übersicht zusammen.

Eine Ergänzung der Berufsmessen sind die Berufsmeisterschaften. Das sind berufs- oder branchenspezifische Wettbewerbe, bei denen die jungen Teilnehmenden ihr frisch erworbenes Wissen und Können unter Beweis stellen. Für 2021 sind nur wenige Meisterschaften geplant, die nächsten landesweiten SwissSkills sollen 2022 stattfinden. Aufgrund ihres Erlebnischarakters – man soll den jungen Berufsleuten bei der Arbeit über die Schulter blicken können – ist eine Durchführung vor Ort unerlässlich.

Viele Veranstaltungen, die Schüler*innen die Berufs- oder Studienwahl bzw. Hochschulabsolvent*innen und jungen Berufsleuten die Jobsuche erleichtern sollen, sind wegen Corona allerdings in den virtuellen Raum verschoben worden.

Digitale Messe für Mittelschüler*innen

An Mittelschüler*innen richtete sich vergangenen Oktober die digitale Studienmesse 2020 der Aargauer Beratungsdienste ask! Nach dem Motto «Live-Stream statt Messe» gab es Impuls-Referate zu sehen, und Expert*innen beantworteten Fragen im Live-Chat. Die Referate können hier nachgeschaut werden. Themen sind: Uni oder Fachhochschule? – Studieren im Ausland – Alternativen zum Studium. Diese Fragen werden auch mit Studierenden diskutiert.

Maturitätsmessen, die Volksschüler*innen die Kantons- und Berufsschulen vorstellen sollen, finden 2021 nicht statt; ask! hat jedoch hilfreiche Informationen zusammengestellt.

Breites Angebot für Hochschulabsolvent*innen der FHWN

Eine rein virtuelle Veranstaltung ist der Career Day 2021 der FHNW (gemeinsamer Anlass der Institute für Wirtschaft, angewandte Psychologie und Technik). Interessierte Firmen schalten ihr Unternehmensprofil und offene Stellen auf der FHNW-Talentspace-Plattform auf. Potenzielle zukünftige Arbeitnehmer*innen – Studierende aus 16 Fachrichtungen, die kurz vor dem Abschluss stehen – tun dasselbe mit ihren Lebensläufen. Am 5. und 6. Mai können sich Unternehmen und Studierende in 1:1-Gesprächen online kennenlernen. Ebenso besuchen sie die virtuellen Firmenstände auf einem freien «Rundgang»– «analog einer realen Messe», heisst es auf der Webseite.

Messen und Fairs der ETH Zürich

Online-Messen auf Hochschulstufe sind weit verbreitet und finden diesen Frühling zahlreich statt. Während der Career Day der FHNW auf technische Studiengänge fokussiert, ist die VIS Kontaktparty laut eigenen Angaben «die grösste akademische IT-Recruitingmesse der Schweiz» (VIS steht für Verein der Informatik-Studierenden an der ETH Zürich). Sie verspricht «ein lockeres erstes Kennenlernen mit verschiedensten IT-Firmen» und fand im Februar 2021 erstmals virtuell statt. Gut 80 Informatik-Unternehmen waren dabei.

An Mathematiker*innen, Physiker*innen und Computerwissenschafter*innen richtet sich, ebenfalls an der ETH, die MindPhair 2021 vom 30. März. «Mindphair aims at bringing together the most interesting employers and brilliant minds on the Swiss job market, helping both students to take the first step in their career and employers to find future talents», schreibt die organisierende Student*innengruppe.

Die Poly-E-fair ist kein Kind der Pandemie. Sie wurde bereits 2019 als erste virtuelle Karrieremesse der Schweiz ins Leben gerufen. ETH-Rektorin Sarah Springman macht in einem Video hinsichtlich der nächsten Austragung am 13. April darauf aufmerksam, wie inklusiv, divers und nachhaltig Online-Messen sind: Man kann von überall her teilnehmen und muss nicht nach Zürich reisen, um über 60 Beratungs-, Technologie, Industrie und IT-Unternehmen kennenzulernen.

Das Kontakttreffen Hönggerberg der ETH Zürich schliesslich ist eine jährlich stattfindende Firmenmesse für Studierende und Studierte der Fachrichtungen Bauingenieurwissenschaften, Umweltingenieurwissenschaften, Raumbezogene Ingenieurwissenschaften, Geomatik, Raumentwicklung und Infrastruktursysteme, Architektur, Integrated Building Systems und Landschaftsarchitektur. Der diesjährige Austragungsort ist das Internet. Am 14. April können Interessierte «virtuelle Räume betreten und verschiedene Stände besuchen, um wie an einer realen Messe Kontakte zu knüpfen». Und Kontakte zu zahlreichen Branchenvertreter*innen knüpfen, wie das Firmenverzeichnis zeigt.

Uni Zürich mit JobHub

Bereits Geschichte ist der UZH JobHub 2021 der Universität Zürich. Vom 15. bis 19. März wurde ein dichtes, rein virtuelles Programm geboten: Am ersten Tag beantworteten die UZH Career Services Fragen wie «Rockt Dein Elevator Pitch?» oder «Ist Dein LinkedIn Profil bereit für den JobHub 2021?». Am zweiten Tag konnten sich die Studierenden 15-minütige «Company Chats» mit Firmenvertretern ergattern. Am dritten Tag führten die teilnehmenden Unternehmen Livestreams und Workshops durch: «Wir machen sie zum Steuerprofi», versprach das kantonale Steueramt Zürich. «Lernen Sie Lenz & Staehelin live kennen», kündigte die Anwaltskanzlei an. Die Softwarefirma Okomo gewährte «Einblicke hinter die Kulisse eines SaaS-Startups» (SaaS steht für Software-as-a-Service, also auf externen Servern gemietete Software).

Ostschweiz: Talents Conference und Kontaktgespräche

Angehende Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschafter*innen in St. Gallen konnten im Rahmen der HSG Talents Conference am 10. März an einer virtuellen Messe über 55 Unternehmen kennenlernen – und umgekehrt. An der Ostschweizer Fachhochschule noch anstehend sind die sogenannten Kontaktgespräche Technik und IT und für Bauingenieure (21. April) sowie Gesundheit (20. Mai). Erst 2022 finden dann wieder Firmenpräsentationen und Einzelgespräche in den Bereichen Wirtschaft und Soziale Arbeit statt.

Hochschulunabhängige Online-Messen

Schliesslich gibt es auch Karrieremessen, die unabhängig von einzelnen Hochschulen sind. Die Plattform together.ch hat den Anspruch, Studierende und Graduates sowie Young Professionals mit Arbeitgebern und Hochschulen zusammenzubringen. Young Professionals sind top ausgebildet, streben eine Karriere an und können bereits etwas Berufserfahrung vorweisen, im Idealfall in renommierten Unternehmen. Zu den aktuellen Messen und Events, die solche «Traumarbeitnehmer*innen» ansprechen sollen und für den Aargau als relevant gelistet sind, gehören die folgenden:

  • Die Absolventenmesse Online am 25. März vernetzt Hochschulabsolvent*innen mit namhaften Arbeitgeber*innen aus Industrie und Dienstleistungen. Auch hier gibt es neben Fachvorträgen persönliche Gespräche. Die nächste Absolventenmesse soll dann wieder physisch stattfinden, am 4. November in Zürich-Oerlikon.
  • Sprungbrett-Event Online ist eine Veranstaltungsreihe im April, in der sich einzelne Unternehmen umfassend vorstellen und Workshops durchführen.
  • Der IT-Day Online am 3. Mai verspricht «wertvolle Einblicke in den Alltag attraktiver Arbeitgeber».

Wer mehr über Aargauer Arbeitgeber erfahren will, ist auf Work Life Aargau genau richtig. Hat Sie ein Unternehmen an einer der digitalen Berufsmessen besonders entzückt? Dann finden Sie mehr darüber heraus, wie es ist bei dieser Firma zu arbeiten auf den Work Life Aargau Unternehmensporträts.

Autor: CH Media

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