16.10.2023
Unternehmen
Hochkarätige Talente von Hochschulen zu akquirieren und diese im Anschluss langfristig im Unternehmen zu halten ist heutzutage eine Mammut-Aufgabe. Insbesondere, wenn es sich um Talente im MINT-Bereich handelt. BSI hat einen innovativen Ansatz der Unternehmenskultur entwickelt, der genau das ermöglicht. Erfahren Sie im Interview, welche Vor- und Nachteile ein agiles Rollenmodell mit sich bringt.
BSI ist ein Softwareprodukthersteller im Bereich Kundenbeziehungsmanagement, Marketing Automation und Machine Learning. Mit Lösungen für Customer Relationship Management (CRM), Customer Experience (CX), Data Management (CDP), Customer Insights und Artifical Intelligence (AI) hilft sie Unternehmen dabei, Kunden in Echtzeit entlang der gesamten Customer Journey zu begeistern.
BSI Software hat für unsere Kunden häufig eine strategische Relevanz. Die Arbeit in unseren Softwareentwicklungsprojekt ist daher komplex und sehr individuell. Wir benötigen vielschichtige Talente, welche sich auf unterschiedliche Kunden und deren Anforderungen schnell einstellen können. Eine Person muss in den unterschiedlichen Projekten auf vielerlei Weise agieren. Starre Projektorganisationen würden uns hier massiv einschränken und Potenziale auf der Strecke lassen.
Nehmen wir als Beispiel die Rolle einer Business Analystin. Sie muss je nach Projekt unterschiedliche Aufgaben einnehmen können. In einigen Fällen muss sie einen Kunden sehr stark führen und die Aufgaben sowie deren Erledigung koordinieren. In anderen Fällen wiederum haben die Kunden intern Kapazitäten für die Projektorganisation und bedürfen weniger Einsatz seitens BSI. In einem solchen Projekt kann eine Analystin dann bei der Aufnahme fachlicher Anforderungen und der Erstellung von Lösungskonzepten unterstützen. Die Flexibilität in unserem Rollenmodell ermöglicht, dass ein und dieselbe Person diese zwei sehr unterschiedlichen Aufgabenbereiche abdecken kann und darf. Der Projekteinsatz der Mitarbeitenden wird dadurch optimiert, da wir nicht für jede Anforderung eine neue Rolle schaffen müssen.
Starre Positionsdefinitionen gibt es bei BSI nicht. Sie werden ersetzt durch Rollenbeschreibungen. Der Unterschied besteht darin, dass eine Mitarbeiterin verschiedene Rollen einnehmen kann, während eine Position immer nur von einer Person besetzt wird. Je nach Bedarf des Projektes, und natürlich nicht zu vergessen der Potenziale und Entwicklungswünsche der Mitarbeitenden, unterscheiden sich die Einsatzgebiete und Aufgaben.
So kann es vorkommen, dass ein Softwareentwickler neben der Entwicklung der Lösung auch Workshops auf Kundenseite gibt und aktiv an der Anforderungsspezifikation mitarbeitet. Eine Businessanalystin kann hingegen auch Projektleitungsaufgaben übernehmen und ist somit verantwortlich für Liefergegenstände und Budget. Die Möglichkeiten sind so vielfältig und individuell wie unsere Mitarbeitenden.
Das Rollenmodell löst für uns zwei Probleme auf einmal: Unterschiedliche Projektanforderungen werden abgedeckt und der einzelne Mitarbeiter kann sich entsprechend seiner Potenziale und Präferenzen im Unternehmen entwickeln. Volle Flexibilität, sowohl für die Mitarbeitenden als auch für das Projekt.
Ein solches Modell ist nicht für jeden geeignet. Viele schätzen Abwechslung und Flexibilität, andere bevorzugen Beständigkeit und klare Strukturen. Unsere Aufgabe ist es die Talente zu finden, die in unserem Modell eine Organisation finden, die sie motiviert und langfristig antreibt. Wer gerne eigenständig arbeitet und viel Verantwortung, auch für die eigene Entwicklung, übernehmen möchte, wird im Rollenmodell viele Chancen sehen. Eine gute Führung und Unterstützung sind die Grundvoraussetzungen dafür, dass ein solches Modell funktionieren kann.
Nicht zu unterschätzen ist auch der Faktor der Fehlerkultur. Sich in neuen Bereichen ausprobieren zu dürfen birgt Fehlerpotenziale, welchen mit entsprechender Toleranz und einer angepassten Fehlerkultur begegnet werden müssen.
Unser Rollenmodell ist für uns nicht nur eine Art und Weise wie wir uns organisieren. Es ist Teil unserer Identität, es ist eines unserer starken Assets am Arbeitsmarkt, ihm verdanken wir eine unglaublich niedrige Fluktuation und hochmotivierte Mitarbeiter, die sich nie langweilen, sondern stetig und eigenverantwortlich weiterentwickeln dürfen.