25/08/2022

Der Aargau schreibt innovative Energiegeschichten

Interessen

Der Aargau ist der Energiekanton schlechthin. Jede dritte Kilowattstunde Strom in der Schweiz wird hier produziert, internationale Energietechnikkonzerne operieren vor Ort. Und was die Energiezukunft betrifft, sind nicht nur die Grossen innovativ.

Beznau und Leibstadt, Axpo und ABB, Flusskraftwerke im «Wasserschloss» der Schweiz: Klingende Namen machen den Aargau zum «Energiekanton». Äussere Einflüsse wie der Klimawandel und Kriege verlangen nach mehr Energieeffizienz und neuen Formen der Energieproduktion. Innovation ist gefragt – und auch vorhanden! Spannende «Energiegeschichten» hat Power Aargau zusammengetragen, ein Projekt von Kanton AargauPSIHightech Zentrum Aargau und FHNW, umgesetzt vom Stapferhaus in Lenzburg. In insgesamt 60 Audio-Stories bekommen innovative, nachhaltige Energieprojekte und ihre Akteur*innen eine Plattform. Einige sollen hier vorgestellt werden:

Batteriesysteme für Elektrobusse

Beat Guggisberg, Leiter Energy Storage System Solutions von ABB in Baden, entwickelt Batteriesysteme für den öffentlichen Verkehr. Diese Energiespeicher können z. B. in öffentlichen Bussen eingesetzt werden. Ein konkretes Projekt ist die Elektrifizierung der Buslinie 5 in Baden. Mit den hohen Treibstoffkosten steigt die Nachfrage nach Elektrobussen. «Wenn grosse Verkehrsmittel mit Strom statt mit Diesel angetrieben werden, gibt das einen grossen Mehrwert: weniger CO2, weniger Lärm, weniger Gestank», sagt Guggisberg. Hier nachhören

Ein nachhaltiger Flugtreibstoff

Robert Jeker ist Mitgründer des Greentech-Unternehmens Circular Energy und will ab 2023 das Fliegen revolutionieren. Wie das? Die hierzulande anfallenden Bioabfälle, etwa aus Foodwaste, könnten den Grossteil des schweizerischen Bedarfs an Flugbenzin ersetzen. «Deshalb wollen wir hier im Aargau einen CO2-neutralen Treibstoff aus Bioabfällen herstellen», ist Jeker überzeugt. Dabei führen chemische Reaktionsschritte von Speiseresten, Rasenschnitt usw. zu sogenanntem Sustainable Aviation Fuel. Hier nachhören

Biogas aus Essensresten

Um Energiegewinnung aus Foodwaste geht es auch Patrick Humbel, Projektleiter der Recycling Energie AG in Nesselnbach. In der grössten Biogasanlage der Schweiz werden pro Jahr rund 150'000 Tonnen Essensreste verarbeitet. Das Gas kann 2500 Haushalte in der Region versorgen. Daraus wird aber auch Strom gemacht für den Bedarf von 5000 Haushalten. Und aus altem Frittieröl entsteht Biodiesel. Die übrigbleibenden Feststoffe dienen als Dünger. Hier nachhören

Wertvoller Kehricht

Energie in Form von Fernwärme und Strom liefern auch die drei Kehrichtverwertungsanlagen im Kanton. Bei der ERZO in Oftringen ist laut Geschäftsführer Friedrich Studer das Pionierprojekt Enphor (Energiegewinnung und Phosphor-Recycling) am Laufen: Aus der Verbrennung von Klärschlamm aus der Abwasserreinigung entsteht nicht nur Energie, sondern soll dereinst auch Phosphor als wertvolles Düngemittel zurückgewonnen werden können. Hier nachhören

Solarbetriebene Ladestation

Energie entsteht nicht nur aus Abfall, sondern z. B. auch aus Sonnenkraft. Elektrotechnik-Student Andrin Fluri aus Vordemwald hat nicht nur ein eigenes Elektrovelo entwickelt, sondern im Rahmen seiner Maturarbeit auch gleich die solarbetriebene Ladestation dazu. Er habe gemerkt, dass man mit relativ einfachen Mitteln eine autarke Lösung erreiche, sagt Fluri: «Wenn man das konsequent in einem grösseren Rahmen tun würde, dann hätten wir die Energiewende schnell geschafft und hätten kein Stromproblem mehr.» Hier nachhören

Geplante Windparks «anschauen»

Windparks sind umstritten, weil sie einen massiven Eingriff in die Landschaft darstellen. Um der betroffenen Bevölkerung ein möglichst realistisches Bild einer geplanten Windkraftanlage zu vermitteln, hat die Echtzeit GmbH in Oberrohrdorf eine Augmented-Reality-App entwickelt, die solche Vorhaben visualisiert. CEO Rajan Wegmann sagt dazu: «Unsere App ermöglicht es, einen geplanten Windpark live vor Ort anzuschauen. Das kann eine gute Diskussionsgrundlage schaffen. Denn wenn man etwas sehen und es sich konkret vorstellen kann, kann man auch besser darüber sprechen.» Hier nachhören


Lesen Sie auch die Interviews über Innovationen bei den WLA-Energieunternehmen Pfiffner und Axpo.



More Stories

Story

15/01/2024

Arbeitsleben

Handwerker umwerben – gewusst wie!

Wie rekrutiert man erfolgreich Fachkräfte im Blue-Collar-Bereich? Sonja Auf der Maur von den EKZ (Elektrizitätswerke des Kantons Zürich) weiss es. In einem WLA-Workshop erzählte die Leiterin Talent Acquisition & Employer Branding, worauf es ankommt, wenn man heiss begehrte Elektroinstallateur/-innen und Netzelektriker/-innen für sich gewinnen will.

WLA 'Benefits' Workshop und Erfahrungsaustausch

Story

05/03/2024

Arbeitsleben

WLA 'Benefits' Workshop und Erfahrungsaustausch

Nach einigen Work Live Aargau Workshops zum Thema 'Mitarbeitende finden' erhielten unsere Mitgliedsunternehmen am 22. Februar im Kongresszentrum Trafo in Baden die Möglichkeit, sich nun auch zum Thema 'Mitarbeitende binden' auszutauschen. Benefits können dabei helfen, als Arbeitgebender noch attraktiver zu werden. Durch die Kombination von interessanten Inputreferaten und dem Austausch in der WLA-Community kamen spannende und aufschlussreiche Ergebnisse zustande.

In Aargauer-Sommer-Laune

Story

15/08/2024

Freizeit

In Aargauer-Sommer-Laune

Die mit Sonnenschein vollgepackten Tage laden uns weiterhin dazu ein, unsere Freizeit draussen zu verbringen – ob in der einzigartigen Natur des Aargaus, auf einem spannenden Tagesausflug mit der ganzen Familie, in einem der gemütlichen Open Air Kinos oder bei einem luftig-leichten Ausflug mit italienisch angehauchter Glacé-Pause. Geniessen Sie den Aargauer Sommer in all seinen Facetten. Wir wünschen Ihnen viel Spass bel Ihren Unternehmungen!

Die 7 Faktoren der Resilienz – Schlüssel zur Stärke und Erfolg für Aargauer Unternehmen

Story

28/08/2024

Arbeitsleben

Die 7 Faktoren der Resilienz – Schlüssel zur Stärke und Erfolg für Aargauer Unternehmen

In einer Zeit, in der die Arbeitswelt sich stetig wandelt, wird Resilienz zu einer entscheidenden Fähigkeit – sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, schwierige Situationen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen. In diesem Blogbeitrag gehen wir tiefer auf die sieben Faktoren der Resilienz ein und zeigen, wie Unternehmen im Aargau diese nutzen können, um ihre Widerstandskraft zu stärken. Der Verein Work Life Aargau hat dies erkannt und im Sommer einen erfolgreichen Workshop unter der Leitung von Gabriel Wüst, Geschäftsführer und Psychologe, angeboten. Dieser Workshop zielte darauf ab, HR-Fachpersonen in Aargauer Unternehmen zu befähigen, Resilienz aktiv zu fördern – sowohl auf individueller als auch auf betrieblicher Ebene. Der Kurs fand grossen Anklang und zeigte, wie wichtig es ist, Resilienz als zentrale Kompetenz zu verankern.